Pflegerische Experten für „künstliche Ernährung“
„Essen und Trinken beeinflussen die Lebensqualität, sind wichtige Bestandteile sozialer und kultureller Identität und dienen der Gesunderhaltung durch die Nährstoffaufnahme. Die Sicherung einer bedürfnisorientierten und bedarfsgerechten Ernährung kann durch die frühzeitige Erfassung und Bewertung von Anzeichen einer drohenden oder bestehenden Mangelernährung und ihrer Gründe, durch angemessene Unterstützung und Umgebungsgestaltung, spezifische Maßnahmen sowie ein geeignetes Nahrungsangebot eine Mangelernährung verhindern und bestehenden Defiziten entgegenwirken (Expertenstandard, DNQP 2017).
Sollte für einen Patienten aus verschiedensten Gründen eine orale Nahrungsaufnahme nicht mehr möglich sein, ist die künstliche enterale Ernährung, kurzfristig über eine nasale, langfristig über eine gastral/jejunale Sonde, eine gute Möglichkeit, um physiologisch die Nährstoffzufuhr über den Magen-Darm-Trakt zu ermöglichen.
Falls dieser Weg zur Ernährung nicht mehr möglich ist, kann der Patient parenteral, entweder über den peripheren, oder den zentralvenösen Weg ernährt werden. Um all diese Ernährungsfragen zu beantworten und Hilfestellung zu leisten, gibt es im Klinikum das Ernährungsteam. Gemeinsam mit dem Patienten, den Pflegenden auf den Stationen, den Stationsärzten, Diätassistentinnen, den Wundmanagern und Case-Managern versuchen wir die bestmögliche Ernährung und Versorgung zu erreichen.
Dafür werden alle Patienten mit einer PEG oder einer nasalen Ernährungssonde dem Ernährungsteam gemeldet, damit wir sie auf den jeweiligen Stationen versorgen und beraten können.
Aufgaben des Ernährungsteams:
- Erstellung eines Ernährungsregimes nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt
- Verbandwechsel in den ersten Tagen nach Anlage der PEG – Sonde und nach Bedarf
- Schulung des Patienten und der Angehörigen (z.B. im Umgang mit der Ernährungssonde bzw. Ernährungspumpe vor der Entlassung)
- Evtl. Ergänzung der oralen Kost durch Trinknahrung
- Unterstützung bei der parenteralen Ernährung
- Zusammenarbeit mit den Mitarbeiterinnen der Diätküche und der Diabetesberatung
- Interne Zusammenarbeit mit dem Case-Management, dem Sozialdienst und dem Wundmanagement
- Entlassungsplanung mit nachsorgenden Unternehmen (z.B. Pflegedienste, Sanitätshäuser und Hausärzte)
- Durchführung von stationsinternen Schulungen